Historisches Fechten in Boppard am 10. Oktober 2015 Wer kennt sie nicht, die Filme King Arthur, Stronghold oder die Musketierer ? Ob jung oder alt, diese Filme können immer wieder begeistern und erwecken nach kurzer Zeit den Wunsch, doch einmal selbst so ein Schwert in die Hand zu nehmen und es artgerecht zu schwingen. Meist endet es aber mit einem alten Besenstiel oder einem Ast beim sonntäglichen Spaziergang, der mehr oder weniger wild in der Luft herumgewirbelt wird. Doch dann offenbart sich plötzlich die Möglichkeit, diese gedanklichen Luftnummern in eine reale tatsächliche Handlung zu verwandeln – mit einem Kurs im historischen Fechten in Boppard. Gesagt, getan – den Kurs gebucht und angemeldet. Kurs darauf kam die schriftliche Bestätigung der Fechtschule und alles nahm seinen Lauf :-) Die Tage bis zum Kurs verliefen im Zug und dann stand ich vor dem Tor in ein anderes Zeitalter. Nach einer freundlich-herzlichen Begrüßung durch den Kursleiter Christian und dem Bekanntmachen aller anderen Kursteilnehmer und Assistenten wurden wir zunächst über den geschichtlichen Werdegangs des Schwertes aufgeklärt und die diversen Epochen wurden uns mit entsprechenden Schwertern aus dieser Zeit vor unseren Augen sichtbar gemacht. Allein diese Ausführungen rüttelten bereits an den irrtümlichen Vorstellungen, die man durch Hollywood-Filmen gekommen hatte. Nach dieser rein theoretischen Einführung wurden wir erst einmal ein wenig aufgewärmt, um Verletzungen durch kalte Muskulatur zu vermeiden. Dann folgten die ersten technischen Arbeiten und mit jeder Bewegung bekam man immer mehr das Gefühl, in die Zeit des Schwertkampfes einzutauchen. Wenn es mal nicht so recht gelingen wollte, weil die Hände etwas anderes machen, als es der Kursleiter vorgegeben hatte, so waren er selbst oder seine Assistenten immer ruckzuck bei Fuß und klärte jeden über seine Fehler auf. Zwischen den einzelnen Techniken wurden wir immer wieder mit Informationen über die Technik gefüttert, damit wir auch wußten, warum wir was machten. Zum Mittagszeit haben wir uns in ein Restaurant eingefunden und wir hatte die Möglichkeit, mit allen Anwesenden zu reden und den Kursleiter Christian mit Fragen zu löchern. Alle Fragen beantwortete er jedesmal mit ritterlichem Wissen und Gelassenheit. Sein fundiertes Wissen über das historische Fechten schien unendlich zu sein – zumindest für uns Kursteilnehmer, die sich höchstens Knappen nennen durften und weit vom Rittertum entfernt waren. Der Nachmittag folgte dem Vormittag und endete mit einem gemeinsamen Abendessen in einer urigen Schenke im Herzen Boppards. Tag Nummer zwei wurde kurz mit Wiederholungen eingeläutet und schon ging es weiter. Am Ende des Kurses konnte man als Kursteilnehmer mit Recht behaupten, die Basistechniken am Schwert kennengelernt zu haben. Mit dieser Kenntnis kam aber auch die Erkenntnis, daß es noch ein weiter Weg ist, sich wie die alten Rittersleut mit dem Schwert einen kleinen Schwertgang gönnen zu können. Aber aller Anfang ist nun mal schwer und in diesem Zusammenhang sei noch gesagt, daß ungeübte Schultern und Arme sich auf diese Techniken freuen und sich am Tag drauf mit dem ein oder anderen Zwicken bedanken :-) Aber halb so schlimm, denn der Spaß an diesem Ausflug in das mittelalterliche Schwertkämpfen läßt alles schnell vergessen. Bei der Verabschiedung bekam jeder Teilnehmer eine schmucke Zertifizierung, daß man an dem Kurs teilgenommen hat. Allerdings bedeutet das nicht, daß man sich nun ausruhen kann, sondern es sollte anspornen, die erlernten Techniken wenigsten von Zeit zu Zeit zu Hause zu wiederholen, wenn man keinen Fechtpartner in unmittelbaren Nähe ausfindig machen kann. Fazit des Wochenendes …… wann findet der nächste Kurs statt ? :-) :-) :-) …. und vielen Dank für das schöne historische Wochenende.